Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 2. Dezember 2022 den Bericht «Verbesserung der Wirksamkeit des Nutri-Score» verabschiedet. Er wurde in Erfüllung des Postulats 20.3913 der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates erstellt und zeigt, dass mit begleitenden Massnahmen und mehr Kommunikation die Wirksamkeit und der Bekanntheitsgrad des Nutri-Score-Kennzeichnungssystems in der Schweiz erhöht werden kann.
Auf Getränke geht der Bericht nicht speziell ein. Auf Seite 8 werden Ergebnisse des Monitors Ernährung und Bewegung von gfs.bern betreffend die Haltung zur Lebensmittelkennzeichnung erwähnt.
In der Schlussfolgerung steht Folgendes: «[…] beabsichtigt das BLV, in Zusammenarbeit mit Akteuren aus den Kantonen, der Wirtschaft, der Gesundheitsförderung und der Konsumentenschutzorganisationen, die Bevölkerung über den Nutri-Score und dessen Anwendung besser zu informieren. Die Kommunikationsmassnahmen starten im Lauf des Jahres 2023.»
Internationale Koordination
Am 16. Februar 2021 teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mit, dass die Einführung von Nutri-Score international koordiniert wird. Die beteiligten Länder haben einen Lenkungsausschuss und ein wissenschaftliches Gremium gebildet. In Bezug auf Getränke weist Nutri-Score systematische Verzerrungen auf. Die Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Getränkebranche (ASG) reichte am 14. Juni 2021 beim Lenkungssausschuss via BLV ein Positionspapier ein. Ein Bericht zu den Getränken wurde per Ende 2022 in Aussicht gestellt.
In einigen europäischen Ländern gibt es starken Widerstand gegen den Nutri-Score, insbesondere in Italien.